Unsere „Draußenklasse“
„Im Rahmen einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung entwickeln Schülerinnen und Schüler Kompetenzen, die sie befähigen, nachhaltige Entwicklungen als solche zu erkennen und aktiv mitzugestalten. Sie entwickeln Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt und erweitern ihre Kenntnisse über die komplexe und wechselseitige Abhängigkeit zwischen Mensch und Umwelt“.
So steht es im Lehrplan der bayerischen Mittelschulen und die Umsetzung stellt für die Mittelschule Kümmersbruck eine wichtige Aufgabe im schulischen Leben dar. Die Lehrplanvorgaben Lehrer und Schüler mit vielfältigen Aktionen um, hierzu gehört die Draußenklasse ebenso wie der Unterricht im Klassenzimmer. Im Rahmen des Projekts „Klimaneutralität und Biodiversitätssteigerung – Lösungsansätze für Kommunen, Unternehmen und Landwirte“ führten die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf unter Federführung von Franziska Sippl in Kooperation mit Jonas Nelhiebel vom Naturpark Hirschwald zwei aufeinanderfolgende Aktionstage für Schulklassen im Markt Kastl durch. Das Bildungsangebot fand im Kastler Ortsteil Mennersberg statt. Es wurde von der Mittelschule Kümmersbruck und auch den Grundschulen aus Hirschau und Ehenfeld wahrgenommen. Das Pilotprojekt beinhaltet ein freiwilliges, regionales Wertschöpfungsmodell, bei dem Unternehmen und Kommunen landwirtschaftliche Betriebe bei der Umsetzung von Maßnahmen, die die Klimaneutralität und Biodiversität fördern, finanziell unterstützen. So wurden in Mennersberg mit der Förderung der Kommune Markt Kastl und eines Unternehmens bereits einige Obstbäume gepflanzt. Zusätzlich wurden bestehende Hecken gepflegt. Im Fach-Jargon wird das als „auf-Stock-setzen“ bezeichnet und ist eine wichtige Maßnahme für den Erhalt der Multifunktionalität der Hecke. Sowohl Hecken als auch Obstbäume sind wichtige Landschaftselemente, da sie für zahlreiche Tiere und Pflanzen einen überlebenswichtigen Lebensraum darstellen und das Bodenmaterial Humus bilden. So stand auch der Aktionstag für die Mittelschule Kümmersbruck unter dem Motto: „Sehen, Anfassen, Tun“ und bot die Möglichkeit, Klima- und Naturschutz in der Praxis umzusetzen. Abwechselnd konnten die Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen mit ihren Lehrern Felicitas Berger und Thomas Wagner sich an die Arbeit machen und die Hecke „auf-Stock-setzen“ sowie gemeinsam einen Obstbaum pflanzen. Im Zuge der Heckenpflege bekamen die Kinder zunächst ein paar wichtige theoretische Inhalte an die Hand: „Was ist eine Hecke? Wer lebt darin? Und wieso muss man Sie pflegen?“ Im Dialog trugen alle Teilnehmenden ihr Wissen zusammen, bevor es mit der praktischen Arbeit losging, die, wie es sich bald herausstellte, ganz schön „in die Arme“ ging. Doch nicht nur bei der Heckenpflege, sondern auch bei der Obstbaumpflanzung lernten die Kinder praktischen Klimaschutz kennen. Zusammen mit dem Ranger Jonas Nelhiebel (Naturpark Hirschwald) pflanzten die Klassen jeweils einen Apfelbaum. Sowohl Bürgermeister Stefan Braun als auch Schulleiter Florian Fuchs ließen es sich nicht nehmen, bei der Aktion in Kastl vorbeizukommen. Unisono lobten sie das Engagement der beiden Schulklassen, besonders Umweltlehrerin Felicitas Berger.
Jede Klasse durfte einen Apfelbaum pflanzen. Bürgermeister Stefan Braun als auch Schulleiter Florian Fuchs waren sehr angetan von der Arbeit der Jugendlichen.
eine Hecke auf Stock setzen – gar nicht so einfach. Mitte Umweltlehrerin Felicitas Berger.